Große Gemeingüter gleich um die Ecke
Man muss nicht in den Amazonas, die Sahara oder die Antarktis fahren, um wertvolle Gemeingüter zu entdecken. Es reicht bereits, über die Brücke nach Kleinbasel zu spazieren und dort am Rheinufer zu baden, zu essen oder zu dösen. Das ist völlig kostenlos. Was nicht kostenlos ist, ist trotz Creative Commons dieses Bild (für die Großversion bitte anklicken):
Es stammt von den offensichtlich talentierten Fotografen Günther Borgemeister und Thomas Mottl, die es unter der Internetadresse http://swiss-landmarks.ch/panos/Basel-Rhein.jpg online gestellt haben.
Wie aber bemisst sich der Wert der kostenlosen Rheinnutzung? An dem Preis für den Eintritt in einem Freibad? Oder an Auto, um 14 Euro oder Franken zu sparen. Inklusive der aufgewendeten Zeit ist dies ein Verlustgeschäft. Das Gefühl des Sparens scheint aber diesen Verlust aufzuwiegen.
Die Gemeingüter gleich um die Ecke bieten für Jedermann ein Erlebnis, das man sich so spontan nur schwer anderswo organisieren kann. Die Bewohner ganzer Ballungszentren – etwa die Münchner – geben als Grund für die Wahl ihres Wohnortes an, sie seien von München aus so schnell in den Bergen, also bei den kostenlosen Gemeingütern:
Dieses Phänomen wird seit 1968 als die Tragödie der Gemeingüter bezeichnet, die darin besteht, dass sie übernutzt und letztlich durch die Nutzung zerstört werden. Mobilität beeinhaltet Entscheidungsfreiheit. Das Reiseziel darf frei gewählt werden. Wenn Zehntausende das gleiche Ziel wählen, sind Stillstand und Stau die Folge. Die Individualität erzeugt ihr Gegenteil. Die Alternative: Gemeingüter gleich um die Ecke.
Kommentare deaktiviert für Große Gemeingüter gleich um die Ecke
admin am November 13th 2009 in Allgemein